
Bobovac
Erbaut in der Mitte des 14. Jahrhunderts, war die Königsstadt Bobovac die bedeutendste Festung des mittelalterlichen Bosniens. Bobovac war als Hauptstadt das Eingangstor zum Bosnischen Königsreich. Die Reste der historischen Stätte liegen etwa 20 Kilometer von Vares entfernt. In der Nähe der Dörfer Mijakovići and Dragović atmen die uralten Ruinen des Königlichen Palastes Geschichte. Der Berg ist umgeben von wundervoller Natur. Man hat eine unglaubliche Aussicht in alle Richtungen. Wo einst Edle und Königliche wandelten und speisten, bietet heute eine offene, moderne Holzhütte Gelegenheit zu einem Picknick. Auf Wunsch stehen Guides zur Verfügung, die jede Menge über die wechselhafte Geschichte dieses Ortes wissen.

Der See „Smreka“
Der See liegt am Rande der Stadt Vares, ca. 1 Kilometer vom Zentrum entfernt. Man kann ihn gut zu Fuß erreichen, aber auch mit dem Auto dorthin fahren. Smreka ist ein sehr junges Gewässer. Erst nach dem Krieg füllte sich die Bergbaugrube mit Wasser, das kontinuierlich anstieg. Heute spiegeln sich die Berge im azurblauen Wasser wider. Menschen baden darin und genießen die Frische an heißen Sommertagen eine willkommene Abkühlung. Im Winter ist Smreka oft zugefroren, wobei die Eisdecke eine Stärke von 40 Zentimetern erreicht. An den tiefsten Stellen ist der See 110 Meter tief.

Zum Mösenwasser
Zugegeben, der Begriff ist ein wenig obszön. (In der Originalsprache ist er noch etwas heftiger, versprochen.) Was aber verbirgt sich dahinter? Das Mösenwasser fließt aus einer Quelle, die sagenumwoben ist. Sie liegt auf dem Südhang des Berges Zvijedzda. Wie sie zu ihrem Namen kam, weiß heute niemand mehr genau. Eine Legende erzählt, dass vor langer Zeit die Schäferinnen hier ihre persönliche Hygiene erledigten. Eine andere behauptet, viele Frauen aus den umliegenden Dörfern seien nach einem Besuch hier schwanger geworden. Ob sie allein waren, als sie von dem Wasser tranken, ist nicht bekannt. Wie auch immer - man unterstellte der Quelle fortan Heilkräfte. Frauen, die schwanger werden wollten, holten sich ein wenig Mösenwasser. Nun ja, es muss ja jede selber wissen, ob sie Durst hat oder nicht.

Die Moschee von Karići
Der Sage nach wurde die Moschee von Hajdar-dedo errichtet. Er war ein Gelehrter, dr Sultan Mehmed Faith bei seinem Eroberungsfeldzug gegen Bosnien begleitete. Historische Quellen können das allerdings nicht bestätigen. Was jedoch auf jeden Fall bekannt ist: Die Moschee spielte eine wichtige Rolle im Leben der Moslems aus den umliegenden Dörfern. Noch heute findet in jedem Jahr eine hatma dua in der Moschee statt. Die ewigen Tränen Das Gebäude ist von unten bis oben aus Hartholz gebaut – und zwar ohne einen einzigen Nagel. Der Hof beherbergt ein kleines Wunder: auf einem der Grabsteine sammelt sich immer etwas Wasser. Selbst, wenn die Temperatur auf 40 °C steigt – das Wasser auf dem Grabstein trocknet nicht. Man sagt, es seien die Tränen eines Menschen, der um einen anderen geweint hat.
Man glaubt, das Wasser habe heilende Kräfte. Besucher tauchen ihre Finger hinein und wünschen sich Linderung ihrer Beschwerden.
Wer einmal in Karići ist, dem empfehlen wir, sich auch Hajdar-dedos Wasser anzuschauen. Auch die Wiege eines Mädchens auf dem Lipa - Plateau ist einen Ausflug wert. Von hier hat man einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Berge.

Die alte Kirche Vares
In Vareš steht die älteste erhaltene katholische Kirche in ganz Bosnien Herzegowina. Sie ist St. Michael gewidmet, dem Schutzpatron der Gemeinde Vareš. Historische Quellen belegen, dass die „kleine Kirche“, wie sie von den Einwohnern der Stadt liebevoll genannt wird, bereits seit dem 16. Jahrhundert existiert. Die Kirche ist aus Holz gebaut und in den letzten Jahrhunderten mehrfach abgebrannt. Jedes Mal jedoch wurde sie in der Originalform- und Größe wiedererrichtet. Wenn heute hier auch keine religiösen Zeremonien mehr abgehalten werden, steht die Kirche doch Gästen der Stadt für einen Besuch offen. Hier findet auch in jedem Jahr das Varešer Festival Klassischer Musik statt, das VaClaF statt.

Die Steinbrücke von Vares
Vares hat mehr als eine Brücke, aber nur eine mit einer Geschichte: DIE Brücke. Sie ist 7,70 Meter lang und wurde zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert gebaut, in den ersten Dekaden der Ottomanischen Herrschaft über Bosnien Herzegowina. Die Architektur entspricht der ihrer großen Schwester, der weltberühmten Brücke in Mostar, die im Jugoslawienkrieg zerstört wurde. Nach 1995 wurde diese wieder aufgebaut, sodass sie heute wieder Spaziergänger*innen von einem Teil der Stadt in den anderen führt.
Die Legende sagt zur Brücke in Vareš: Die Brücke wurde gebaut nach dem dramatischen Ende der leidenschaftlichen Liebe zwischen Anka und Akif. Die Liebe der beiden musste heimlich bleiben, denn sie traf auf heftigen Widerstand bei ihren Eltern.
Eines Tages stand Akif an einem Ufer der Stavnja, während Anka auf der anderen Seite zu ihm herübersah. Der Fluss führte Hochwasser an diesem Tag und die Wellen rissen Anka mit. Akif sprang in die Fluten. Er wollte sie retten, konnte auch tatsächlich noch ihre Hand erreichen. Doch die Kraft des Wassers war zu stark. Anka und Akif ertranken im Wasser der Stavnja. Zutiefst betrübt über den Verlust, entschied sich Akifs Vater Yusuf, all seinen Reichtum für die Errichtung dieser Brücke zu geben. Nie wieder sollten Liebende in dieser Stadt ein so tragisches Ende erleiden müssen.

Die Orthodoxe Kirche Vares
Die Orthodoxe Kirche der Heiligen Jungfrau in Vares wurde 1891 errichtet. Auf der Liste der nationalen Baudenkmäler in Bos wurde sie in die Liste der nationalen Baudenkmäler in Bosnien-Herzegowina aufgenommen. Schon 2009 folgte die Ernennung zum Nationalen Kulturgut. Heute wird sie eher sporadisch genutzt. Die Gemeinde Vares hat keinen eigenen Orthodoxen Priester. Sie wird von einem Priester aus Ilijaš betreut. In der Kirche befindet sich eine interessante Sammlung von Ikonen. KANN MAN DIE KIRCHE BESICHTIGEN?

Der Höhlenkomplex “Stijene”
Das ist wirklich ein Knaller: Die Höhle Ponikva am nördlichen Rand der Stadt.
Mitten hindurch führt die Landstraße, die Vares über das Zvijezda-Gebirge mit dem Tal der Krivaja verbindet. Die Leute hier fahren jeden Tag zur Arbeit oder zu Freunden durch ein herrliches Naturmonument! Ponikva ist eine von weltweit nur drei natürlichen Höhlen, die durch einen Berg verlaufen und von Menschen als Fahrtweg genutzt werden.
Im Inneren der Höhle fließt auf der einen Seite der Höhle die Stavanja, ein Bach. Auf der anderen Seite befindet sich ein Gehweg. Es lohnt sich unbedingt, hier einmal hindurchzuschlendern. Ein bisschen kitzelt das aber schon im Bauch. Denn zwar ist die Höhle beleuchtet, doch lebt in den kalten hohen Wänden ist eine ganz besondere Tierart: Fledermäuse. Und weil Vares alles kann, nur nicht normal, auch gleich zwei seltene Vertreter: Plecotus auritus und Myotis brandtii . Zum Schutze ihrer Fledermäuse haben die Vareser kurzerhand ein Verkehrsschild erfunden: „Vorsichtig fahren, hier fliegen Fledermäuse!“, heißt es auf beiden Seiten der Höhle. Der Besuch der Höhle ist für Besucher von Vares ein nicht verhandelbares Muss.

Bijambare
Naturfans aufgepasst: Hier gibt es einen natürlichen Höhlenkomplex zu entdecken! Das Landschaftsschutzgebiet von Bijambare umfasst ca. 370 Hektar. Auf einer Höhe von durchschnittlich 950 Metern über NN wandern Besucher hier durch einen immergrünen Wald mit verschiedenen Baumarten. Ihr Ziel: die sechs Höhlen. Dabei genießen sie zwei Bäche, einen kleinen Wasserfall und zwei Seen. Letztere versickern in der steinernen, karstigen Kalkerde.
Die größte der Höhlen ist mit einer Länge von 60 Metern ziemlich groß. Einen der Gänge nennt man auch „Konzerthalle“ wegen seiner eindrucksvollen Höhe. Die Höhle ist reichlich mit Tropfstein, Stalagmiten, Faltenwürfen, Tuffstein und Säulen bestückt. Momentan leben dort Fledermäuse und Grillen in schönster Eintracht. Doch der aufmerksame Besucher wird sicher noch andere Tierarten entdecken.

Offroad Tour
Für echte Abenteurer: Mit dem Jeep in die Berge. Hier ist der Ort, an dem man ihn wirklich braucht. Einen Geländewagen. Unser Guide aus Vares bringt euch in Gegenden und Höhen, von denen ihr nicht zu träumen gewagt hättet. Die Fahrten erfolgen ausschließlich nach Terminvergabe. Dabei unterstützen euch die Bosnian Woodies gern.

Schnaps brennen
Das Brennen von Hochprozentigem hat in Bosnien-Herzegowina eine lange Tradition. Jedes Jahr im Herbst entsteht aus Pflaumen, Birnen, Äpfeln und neuerdings auch Aroniabeeren sauberer und starker Obstbrand. Das Brennen geht mit der einen oder anderen Verkostung einher. Allerdings trinken die Brennmeister selbst erst nach getaner Arbeit. Schließlich soll es ein bekömmliches Gesöff werden, das da entsteht. Bis dato bietet niemand die Teilnahme an so einem Brennprozess als touristische Attraktion an. Aber wenn ihr wollt, stellen wir den Kontakt zu den heimischen Brennmeistern auf dem Dorfe her. Wer einmal dabei war, vergisst es nicht. Wieder zu Hause angekommen, erinnert schon ein winziger Schluck und der Duft des Getränkes an die kühlen Herbstwiesen und die Herzlichkeit der Menschen.

Fotografieren
Alle unsere Erlebnistipps bergen ein überdimensionales Potenzial für großartige Bilder. Wer in Vares fotografiert, wird mit traumhaften Landschaftsbildern wieder nach Hause fahren. Wir bringen euch aber auch an Orte, die eine mahnende Geschichte zu erzählen haben. Das Industriegebiet von Vares etwa. Oder das Dorf Borovica. Allen, die hier fotografieren geben wir die dringende Bitte mit: Geht behutsam mit den so sichtbaren Verletzungen der Menschen hier um. Beim Fotografieren selbst und bei der Verbreitung der Bilder. Danke, dass ihr das versteht.BobovacDer See „Smreka“Zum MösenwasserDie Moschee von KarićiDie alte Kirche VaresDie Steinbrücke von VaresDie Orthodoxe Kirche VaresDer Höhlenkomplex “Stijene”BijambareOffroad TourSchnaps brennenFotografieren