Die Natur hat ausgeschlafen. Schon schenkt sie wieder mit ganzer Liebe, mit vollen Händen. Die ersten Schätze, die auf unseren Tellern landen, sind Frühlingskräuter.
Das liegt daran, dass sie noch die natürlichen Bitterstoffe enthalten. Die sind in den Pflanzen „eingebaut“, damit Fressfeinde ihre Blätter nicht als Höhepunkt eines Partybuffets inszenieren und die Pflanze in Ruhe weiterwachsen kann.
Tatsächlich aber sind Bitterstoffe sehr gesund für uns. Sie stärken die Abwehrkräfte, indem sie den Darm auf Trab bringen. Und dort sitzen mehr als 80% unseres Immunsystems. Außerdem wirken sie sich positiv auf die Stimmung aus und helfen beim Abnehmen. Besonders clever war es also nicht, dass wir Menschen die Bitterstoffe aus dem Kulturgemüse kurzerhand herausgezüchtet haben.
Kräuter in Hülle und Fülle, manche mehr, manche weniger bitter – probiert sie aus! Bitte unbedingt nur sammeln, was ihr sicher bestimmen könnt und was nicht unter Naturschutz steht.
Ihr braucht:
Musik in der Küche, selber singen ist die beste Wahl (ok, nicht für alle ;-))
Eine Reibe
Ein Glas Wein oder einen Tee für die Stimmung
Röstis:
· 500 g Kartoffeln
· 200 g gemischte Kräuter
· Etwas Öl zum Braten
· Salz (zum Salzen, aber das dachtet ihr euch wahrscheinlich schon)
Kartoffeln waschen und grob raspeln.
1 gehäuften Teelöffel Salz dazugeben.
Die Kräuter je nach Fundort waschen oder nicht. Wenn ihr sie wascht, danach trockenschleudern.
Jetzt das Grünzeug hacken.
Alles vermengen, bis der Teig herrliche Schmatzgeräusche macht.
Öl in der Pfanne erhitzen. Nicht zu stark, sonst brennen die Kräuter an.
Die Masse ca. 0,5 bis 1 cm dick auf dem Pfannenbodenverteilen.
Bei mittlerer Hitze von unten bräunen.
Wer sich traut (oder zu viel vorbereitet hat und auf ein, zwei Röstis verzichten kann), wendet den Rösti in der Luft. Wer nicht, lässt ihn auf einen großen Teller oder den Pfannendeckel gleiten und gibt ihn mit der anderen Seite nach unten zurück in die Pfanne. Fertig backen, auf die Teller legen, losfuttern. Das ist die ganze Kunst.
Frühlingsjoghurt:
· 500 g (gern auch pflanzlichen) Joghurt
· 2 Handvoll gemischte Kräuter
· 1 Esslöffel Zitronensaft
· 1 gehäufter Teelöffel Salz
· Ordentlich Knoblauch, falls ihr in den folgenden Stunden nicht gerade zum Zahnarzt müsst
Die Kräuter fein hacken und in den Joghurt geben. Alles andere auch Reinhauen und Umrühren. Abschmecken, rauf auf die Röstis. Herrlich.